Durch den Standort im Brunnenviertel in Ottakring befindet sich der Verein NL40 im Mittelpunkt multikulturellen Geschehens. Im Laufe der Vereinsarbeit entstand Kontakt zu türkischen und serbischen MitbürgerInnen und damit der Zugang zu ihrer Geschichte.
Auf diesem Weg erfuhr der Verein NL40 von den Sorgen eines Volksschulkindes, das die 2. Klasse aus sprachlichen Gründen zweimal wiederholen musste und in der dritten Klasse immer noch weit entfernt davon war, in deutscher Sprache lesen und schreiben zu können. Eine dem Verein bekannte Seniorin hörte davon und bot an, mit diesem Kind regelmäßig Schulaufgaben zu machen. Sie blühte dabei auf, wurde dann aber bald mutlos, weil sie, auf sich allein gestellt, bald an ihre Grenzen stieß. Die Pädagogin des Vereins NL40 kam zu Hilfe und besprach die weitere Vorgehensweise.
Aus dieser sehr persönlichen Erfahrung entstand die Idee zum OMA/OPA-Projekt, um auch anderen Kindern die Möglichkeit zu bieten, in einem wohlmeinenden und geschützten Umfeld Deutsch zu lernen, schulische Herausforderungen zu meistern, Ressourcen aufzubauen, sich als Persönlichkeit zu entwickeln und soziale sowie interkulturelle Kompetenz erwerben zu können. Unter der Leitung von Initiatorin Michaela Dirnbacher wurde daher 2009 ein Pilotprojekt mit 4 Kindern und 6 SeniorInnen gestartet. Erfolgreich konnten 2011 ein weiterer Projektstandort in Krems und 2013 in Amstetten eröffnet werden. In Baden wurde das Projekt von 2013-2015 realisiert. In Wien wird das Projekt seit 2015 in den von der Strabag SE zur Verfügung gestellten großen Räumlichkeiten im 17. Wiener Bezirk umgesetzt.
2019 konnten die Startchancen von 94 Kindern und Jugendlichen an den drei Standorten gestärkt werden, über 130 Freiwillige engagierten sich im OMA/OPA-Projekt und rund 1150 Betreuungs- und Beratungsstunden wurden angeboten. Im Februar 2020 wurde das 10-jährige Jubiläum zelebriert. In der Coronapandemie stellte das Projekt erneut seine Innovationskraft unter Beweis. Durch neue digitale Angebote konnte der Austausch und das Weiterlernen der Lernpaare gewährleistet werden. Und nun freuen wir uns umso mehr, endlich wieder neue Lernteams in unserem Projekt begrüßen und begleiten zu dürfen!